Über dieses Manifest

Dieses Manifest wurde zum Jahreswechsel 2022/2023 von Mitgliedern und Freunden der Low-Code Association e.V. in Berlin gemeinsam erarbeitet. Es soll dazu dienen, ein gemeinsames Verständnis der Rolle und Bedeutung von Low-Code und No-Code zu schaffen. Jetzt, mehr als acht Jahre nach Erfindung des Begriffs ‚Low-Code‘ durch John Rymer von Forrester Research und etliche Jahre nachdem der damit verbundene Paradigmenwechsel ins Rollen kam, haben sich die Gründer der ‚Low-Code Association‘ dazu entschlossen, dieses Manifest aufzusetzen.

Copyright:
Low-Code Association e.V., 2023
Veröffentlichung, auch auszugsweise, ist nur mit Verweis auf die Originalquelle gestattet.


Wir sind überzeugt: Low-Code revolutioniert die Konzeption, Entwicklung und langfristige Pflege von Software. Maßgeschneiderte Software wird zunehmend mit interaktiven, visuellen und deklarativen Methoden aus vorgefertigten Programmfunktionen zusammengesetzt.


No-Code verstehen wir als eine besondere Ausprägung von Low-Code, gänzlich ohne Programmierung.


Low-Code ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, für viele ihrer Geschäftsprozesse maßgeschneiderte, und damit besser passende Softwarelösungen von hoher Akzeptanz einzusetzen, und das kostengünstig und schnell.


Low-Code ist nicht nur eine weitere Methode oder Technologie, sondern auch ein komplett neuer Denkansatz. Low-Code steht dafür, sämtliche IT-unterstützte Prozesse neu zu denken und zu organisieren.


Low-Code adressiert sowohl Citizen Developer und Business Developer als auch professionelle Low-Code-Developer und weitere Personengruppen. Damit verschiebt sich auch die klassische Arbeitsaufteilung, unter anderem hin zu einer aktiveren Rolle der Fachexpertinnen und Fachexperten.


Für unterschiedliche Aufgabenstellungen und Anforderungen gibt es unterschiedliche Low-Code-Technologien und Lösungsansätze. Deshalb geht es nicht primär darum, sich für eine bestimmte Low-Code-Technologie oder -Plattform zu entscheiden, sondern ein Umdenken in der gesamten Organisation einzuleiten.


Der Low-Code-Ansatz adressiert ein breites fachliches und technisches Themenfeld wie prozess- und datenorientierte Web- und App-Entwicklung, aber auch Künstliche Intelligenz, Schnittstellen- und Outputgenerierung, Prozesssteuerung und -automatisierung, Entscheidungsautomatisierung, Datenanalyse, Geodatenverarbeitung und vieles mehr.


Low-Code schafft eine neue Qualifikation und ein neues berufliches Tätigkeitsfeld: das der Low-Code-Developer, also von nichtprogrammierenden Softwareentwicklern. Sie sind in der Lage, auch komplexe Entwicklungsprojekte mit Low-Code umzusetzen, mit unterschiedlichen Plattformen für unterschiedliche Zwecke. Ideale Low-Code-Developer sind somit Projektmanager bzw. Projektmanagerinnen, Requirements Engineers, Software-Architekten, Frontend- und Backend-, UUX- und Qualitätssicherungsexperten in einer Person.


Low-Code ist auch eine Antwort auf den Fachkräftemangel: sowohl durch die viel höhere Effizienz, als auch durch einen viel breiteren an der Entwicklung beteiligten Personenkreis.


Low-Code-Tools und -Plattformen sollten die Softwareentwicklung ganzheitlich unterstützen, einschließlich Spezifikation, Integration, Test, Dokumentation, Deployment, Betrieb und Pflege.


Low-Code reduziert die Komplexität der Anwendungsentwicklung, ist für alle Vorgehensmodelle geeignet und ermöglicht sogar neue, einfachere Vorgehensweisen und Methoden.


Low-Code setzt sich das Ziel: Faktor 10 in puncto Schnelligkeit, Flexibilität und Qualität.


Low-Code ist längst Realität, ausgereift und Stand der Technik.


Low-Code muss zukünftig Teil der Strategie einer jeden Organisation werden.


Über die Autoren

Karsten Noack, Scopeland Technology GmbH

beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit der Frage, ob und mit welchen Methoden es möglich ist, anspruchsvolle
Softwarelösungen fast ohne manuelle Programmierung aufzusetzen. Mit seinem Team entwickelte er die wahrscheinlich weltweit erste vollumfängliche Low-Code-Plattform, die seit 1998 als SCOPELAND® , heute in Version 7, deutschlandweit in großen Unternehmen und Verwaltungen im Einsatz ist. Als Gründer und CEO der ScopelandTechnology GmbH, im Hauptvorstand der BITKOM und als Vorstand der Low-Code Association engagiert er sich dafür, dieser neuen Technologie immer breitere Einsatzmöglichkeiten zu erschließen.

Markus Bernhart, Necara GmbH

ist Chief Digital Officer der Necara GmbH und verantwortet die Vermarktung, die Partner und die Kundenprojekte der No-Code
Plattform saas.do. Der Software-Spezialist begleitet und unterstützt seit mehr als 25 Jahren Unternehmen auf dem Weg der
Transformation und ganzheitlichen Digitalisierung. Er entwickelt disruptive Strategien für Mittelständler und Konzerne in Märkten mit unterschiedlichen digitalen Reifegraden wie Reise & Luftfahrt, Banken & Financial Services sowie Versicherungen, E-Commerce und Self-Service, und setzt diese um. Seine Expertise in Softwareentwicklung und Prozessautomation im Unternehmensumfeld hat er sowohl in Deutschland wie auch international erworben.

Ines Peters, DResearch Digital Media Systems GmbH

ist Diplom-Informatikerin und Senior-Projektmanagerin. Sie leitet die DResearch Digital Media Systems GmbH. Das Berliner
Unternehmen konzipiert, entwickelt und leitet anspruchsvolle Projekte für Kunden aus Industrie und Verwaltung. Sie ist Mitglied im Verband Deutscher Unternehmerinnen. Ines Peters hat die Low-Code Associationmitgegründet und engagiert sich als Vorstandsmitglied für deren Belange. Als Geschäftsführerin eines innovativen mittelständischen Unternehmens ist sie davon überzeugt: Wer heute Software schnell zum Kunden bringen will, kommt am Low-Code-Ansatz nicht vorbei.

Jan Gottschick, Fraunhofer FOKUS

beschäftigt sich seit 30 Jahren mit innovativen, effizienten Software-Entwicklungsmethoden. Als Wissenschaftler hat er sich darauf spezialisiert, modell-getriebene Lösungen mit Code-Generatoren zu entwickeln, um Software weitestgehend automatisiert zu erstellen und bereitzustellen. Seine Vision ist ein »IT-Maschinenbau« und integrierte »App-Fabs« weg vom klassischen Software-Handwerk in Software-Manufakturen hin zur kundenzentrierten und weitgehend automatisierten Entwicklung von Anwendungen: Software-Entwickler:innen sollen »programmierbare Maschinen« bereitstellen, die dann Fachleute verschiedener Domänen selbständig fachlich anpassen können. Im Rahmen seiner Forschungsarbeit bei Fraunhofer FOKUS beschäftigt er sich mit Software-Projekten für die öffentliche Verwaltung.

Stefan Ehrlich, SQL Projekt AG

ist studierter Diplomingenieur für Technische Informatik und seit 2017 Vorstand der SQL Projekt AG, mit TRANSCONNECT® ein Pionier unter den Low-Code-Integrationsplattformen. Seit 20 Jahren setzt er sich mit seinen Teams für eine nachhaltige
Digitalisierung von Geschäftsprozessen ein, um digitale Lösungen für Industrie und Verwaltung zu entwickeln. Unter seiner Führung wurde die SQL Projekt AG 2021 mit dem Ludwig Erhard Preis für ganzheitliches Management des Unternehmens ausgezeichnet.

Axel Ensinger, JobRouter AG

ist Co-CEO und Chief ProductOfficer bei der JobRouterAG in Mannheim. Bereits 2002 legte er den Grundstein zur JobRouter®-Technologie und entwickelt diese seither maßgeblich weiter. Heute verantwortet er den Bereich Produkt & Technologie sowie das Marketing. Darüber hinaus ist Axel Ensinger Vorsitzender des AK Digitale Geschäftsprozesse beim Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche Bitkom e.V..

Erik Hufeld, Simplifier AG

ist studierter Dipl.-Wirtschaftsinformatiker (FH) mit Schwerpunkt E-Commerce und hat mehr als 16 Jahre Erfahrung in der Online und Performance-Marketing-Beratung. Seit 2016 beschäftigt sich Erik Hufeld in der Verantwortung des Marketingbereiches bei der SimplifierAG – einem Low-Code Anbieter aus Würzburg – intensiv mit den Themen Low-Code Plattformen und digitale Lösungen. Neben dem Teamlead und der strategischen und operativen Multi-Channel-Ausrichtung des Low-Code Anbieters, widmet er sich besonders den Aktivitäten zur Vermarktung von Customer- und Partner-Success mit Low-Code.

Christof Langer, Allisa Software GmbH

ist Dipl.-Ing., Inhaber und CEO der Allisa Software GmbH sowie Dozent an der Euro-FH für Digital Business Engineering und
beschäftigt sich seit 1997 mit der Optimierung, Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen und Regelwerken mittels eigener international patentierter Low-Code- / No-Code-Technologie (SONAL®) auf der Allisa Plattform. Seit 2008 wird diese vor allem bei KMU-Unternehmen, in Verwaltungen u.a. für OZG 2.0 Szenarien und im Industrie 4.0 – Umfeld (I4.0) eingesetzt.
Sein Motto ist: »Die Zukunft liegt in super agiler Softwareentwicklung im Stundentakt!«

Tim Neugebauer, DMK E-Business GmbH

ist Mitgründer und Geschäftsführer der DMK E-BUSINESS GmbH.
Der Diplom-Kaufmann verantwortet in der Geschäftsführung die Bereiche Strategie, Beratung und Marketing/Vertrieb.
Als Senior Digital Business Consultant ist er seit Unternehmensgründung aktiv in der digitalen Management- und Strategieberatung für Konzernunternehmen, öffentliche Institutionen und KMU tätig. Thematische Schwerpunkte sind: Digitale Transformation, Agilität, Nutzerzentrierung sowie Fragestellungen moderner Software-Entwicklung mittels Low-Code Technologien.